Angelo Mangariottti (1921-2012) ist ein italiensicher, in Mailand geborener Designer, der für Architekten, Designer, Unternehmern im Bereich der Entwicklung von Ideen und Projekten auch im Bereich der Skulptur als Fixpunkt in Mailand, Italien sowie im Ausland gilt. Seine zeitlose Möbelkollektion wurde nun Dank eines spektakulären Ambientes besonders stimmig in Szene gesetzt.
Die Neuinszenierung seiner Kollektion, die einen festen Platz in der Produktion des italienischen Möbelunternehmens Agapecasa einnimmt, erfolgte im eindrucksvollen Renaissance Palais Palazzo Becaguti Cavriani in Mantua. Im Kontrast der klar strukturierten, zeitlos schönen Designklassiker Mangiarottis mit dem kostbaren historischen Rahmen kommt die kraftvolle und dennoch zurückhaltende, stets aktuelle Linienführung Magariottis zur Geltung. Mantua, bot sich als Location für diese Neuinszenierung nicht zuletzt auch deshalb an, weil Agape in dieser Stadt seine Wurzeln hat. Begleitet wurde das Shooting durch Camilla Benedini, der Art Directorin von Agapecasa. Die an diesem eindrucksvollen Ort entstandenen Fotos der Kollektion ermöglichen neue architektonische Einblicke in den Innenhof sowie in die prachtvollen Räumlichkeiten dieses Renaissancejuwels, das heute zeitgenössische Kunst beherbergt.
Hinter den Kulissen
Nicht zuletzt das spezielle Licht und die Atmosphäre des eindrucksvollen Bauwerks verleihen der fast archaisch anmutenden Kollektion eines der vielseitigsten und interessantesten italienischen Meister des 20. Jahrhunderts einen ganz besonderen Charme. Die in dieser Atmosphäre im bewussten Kontrast zum Ambiente in Szene gesetzten Objekte Weden zu zeitlosen Archetypen.
„Dieses besondere Shooting wurde mit großer Sorgfalt und Aufmerksamkeit für die Interpretati- on der Räume und deren Dialog mit den Agapecasa-Produkten vorbereitet. Das von dem bekannten italienischen Grafikdesigner Roberto Barazzuol kuratierte Styling zeichnet sich durch eine scheinbar schlichte, aber wirkungsvolle Eleganz aus, die sich nicht aufdrängt, sondern die Szene dem Produkt überlässt. Das wechselnde Tageslicht und das fotografische Talent von Andrea Ferrari haben ihr Übriges getan: Sie haben Licht und Bild, Architektur und Skulptur gekonnt in Szene gesetzt“, beschreibt Camilla Benedini das Fotoprojekt.
Materialität aus Marmor, Stein und Licht
Die für Agapecasa und die Sammlung Mangiarotti entstandenen Bilder sind nach einem klassischen Prinzip aufgebaut, demzufolge Raum und Licht eine tragende Rolle einnehmen. Für die Bilddarstellung konzentrierte man sich hierbei auf die Beziehung zwischen Fotografie und Skulptur. „Wir folgten den Linien und plastischen Beziehungen, hoben die edlen Materialien hervor, die zur Formensprache der Kunst gehören und fanden schließlich jenes kostbare ‚wahrnehmungsfähige Material‘, das in der Verbindung von Marmor, Stein und Licht zu finden ist“, erläutert der Fotograf Andrea Ferrari.
Angelo Mangiarotti wurde am 26. Februar 1921 in Mailand geboren. 1948 machte er einen Abschluss in Architektur am Polytechnikum Mailand. Von 1953 bis 1954 arbeitete er in den USA, wo er Frank Lloyd Wright, Walter Gropius, Ludwig Mies van der Rohe und Konrad Wachsmann kennenlernte und als Visiting Professor am Institute of Design am Illinois Institute of Technology in Chicago lehrte. Zusammen mit Bruno Morassutti betrieb er danach ein Architekturbüro in Mailand. Anfang der 1960er-Jahre war Mangiarotti Gastprofessor am Istituto Superiore di Disegno Industriale in Venedig, später an zahlreichen anderen Institutionen. 1989 gründete er das Mangiarotti & Associates Office in Tokio. Von 1986 bis 1992 war er Art Director bei Colle Cristalleria. Mangiarotti lehrte zudem sein ganzes Leben lang an mehreren internationalen Hochschulen und veröffentlichte diverse Bücher zu Design und Architektur – Bereiche, in denen er auch mit vielen Preisen ausgezeichnet wurde. Er war Protagonist zahlreicher Ausstellungen. 2002 wurde in der Triennale di Milano das Projekt „Angelo Mangiarotti. Architettura Design Scultura“ gezeigt und er wurde mit Laurea Honoris Causa am Politecnico di Milano geehrt. In der Galerie MA in Tokio widmete man ihm im Jahr 2004 eine große Ausstellung, 2009 eröffnete mit Unterstützung der Provinz Mantua und des Unternehmens Agape in der Casa del Mantegna in Mantua die große und umfassende Ausstellung „Angelo Mangiarotti. Scolpire/Costruire“. In seinen letzten Lebensjahren widmete sich Mangiarotti intensiv der Bildhauerei. Er starb 30. Juni 2012 in Mailand.