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Arbor Kitchen, Neue Kunst am Ried, Deutschland 2022 Foto: TUM/Kristina Pujkilović

Arbor Kitchen, Neue Kunst am Ried, Deutschland 2022 Foto: TUM/Kristina Pujkilović

in ausstellung

Warum nicht auf Bäume bauen?

RedaktionvonRedaktion
26.04.2025

Potenziale und Widersprüche, die eine Nutzung von Bäumen in Architektur und Landschaftsarchitektur bedeutet, untersucht das Architekturmuseum der TUM in der Pinakothek der Moderne in München mit seiner Ausstellung „Trees, Time, Architecture!“ und widmet sich diesem Themenkomplex bis 14. September aus einer ganzheitlichen, multidimensionalen Perspektive.

Bäume gehören zu den größten, ältesten und komplexesten Lebewesen der Erde. Sie wachsen langsam und benötigen Jahrzehnte, ja sogar Jahrhunderte bis zu ihrer vollen Größe. Sie überdauern damit um einiges die Existenz menschlichen Lebens und sind mit ihrer Zeitlichkeit im Kontrast zu einem sich ständig beschleunigenden gesellschaftlichen, technologischen und ökologischen Wandel zu sehen. Und mehr denn je benötigen wir Bäume, bei unserer Suche nach möglichen Antworten auf die Probleme des Klimawandels. Mit ihren ausladenden Kronen sorgen sie für Schatten und besseres Klima, sie tragen zur Senkung der Temperaturen städtischer Hitzeinseln bei und verbessern so die Lebensqualität der Stadtbevölkerung. Bäume sind jedoch mehr und mehr von den Auswirkungen klimatischer Veränderungen wie Trockenheit, Starkregen, Sturm oder Krankheiten bedroht.

Zu sehen sind konkrete Projektbeispiele unterschiedlicher kultureller Kontexte und Klimazonen die verdeutlichen, dass es vom realisierten Objekt bis zur Gestaltung der für eine Umsetzung notwendigen Prozesse, eines grundlegenden Paradigmenwechsels bedarf, um eine tragfähige Beziehung zwischen Bäumen und Bauwerken zu etablieren.
Diese faszinierende Beziehung aufzuzeigen, hat sich die Ausstellung zum Ziel gesetzt. Am Beispiel gelungener Projekte und Umsetzungen möchten die Kurator:innen jene Möglichkeiten vorstellen, die einen Beitrag dazu leisten, eine lebenswerte Zukunft für uns und einen Großteil der Tier- und Pflanzenarten zu gestalten. Eine Verbindung transdisziplinärer Kooperationen, wissenschaftlicher Vorgehensweisen mit künstlerischen Praktiken, indigenem Wissen und neuen Technologien scheint hierzu unumgänglich. Wie eine solche Zusammenarbeit über Disziplinen hinweg aussehen kann, veranschaulichen auch die Untersuchungen, Versuchsbauten und Experimente des Forschungsgebiets Baubotanik der Technischen Universität München.
Drei große Abschnitte gliedern die Ausstellung: Baum, Zeit und Mensch – Baum und Architektur – Baum als Architektur. Und bereits vor dem Haupteingang stimmt eine künstlerische Installation auf das Thema des Ausstellung ein: 22 für Meter hohe Hainbuchen werden in einem Hochregallager zur Schau gestellt, als wären sie übliche Handelsware und widerspiegeln auf diese Weise, die Diskrepanz zwischen dem zeitaufwendigem Wachstum der Bäume und der Forderung nach dessen unmittelbarer Verfügbarkeit.

Lebende Brücke der Khasi People, Indien, 2019. Foto: TUM/Ferdinand Ludwig

Baustoff Baum

Seit Anbeginn prägt die Menschheit ein komplexes Verhältnis zu Bäumen: Sie finden bei der Errichtung erster Behausungen Verwendung und werden sogar von manchen Kulturen als göttergleiche Wesen verehrt. Weite Flächen bewaldeter Gebiete werden von den Menschen zerstört, um Ackerland, Baumaterial und Brennstoff zu gewinnen. Bäume werden somit im Laufe der Menschheitsgeschichte mit unterschiedlichsten Bedeutungen belegt, unter dem Gesichtspunkt ökologischer, gesellschaftlich-kultureller, ästhetischer und politischer Dimensionen. Die Klimakrise rückt die Rolle von Bäumen in den Fokus des globalen Kohlenstoffkreislaufs. Wenn die Konzentration von CO2 in der Atmosphäre bis zum Zeitalter der Industrialisierung im 19. Jahrhundert eher stabil war, so stieg die Menge an Treibhausgas mit dem Anwachsen der Städte und der damit einhergehenden Herstellung moderner Baustoffe wie Baustahl und Zement zur Herstellung von Beton, durch die Freisetzung großer Mengen an CO2 mit enormen Folgen für das globale Klima.
Hierzu stellen sich Fragen wie die aktuelle klimatische Entwicklung aufzuhalten oder umzukehren sei. Ebenso auf welche Weise Bäume als lebende Organismen und Baumaterial bei der sozial verträglichen und ökologischen Gestaltung unserer Umwelt eine wichtige Rolle übernehmen könnten.

Vorbild Baum

30 ausgewählte Entwurfsprojekte geben in diesem Ausstellungsbereich Antworten auf drängende Fragen: Etwa „Wie lässt sich unsere Lebenswelt mit Bäumen gestalten? In welchem Verhältnis stehen Bäume als lebende Organismen zur gebauten Umwelt? Wie lassen sich Wachstum, Leben und Tod von Bäumen in Bezug setzen zu Entstehung, Nutzung, Instandhaltung und Verfall von Bauwerken?“ Historische Beispiele und Forschungsarbeiten versuchen hierzu Stellung zu beziehen und befassen sich hierbei stets mit dem Baum im Freiraum, zwischen Architektur, auf Architektur, in Architektur sowie in ihrer unmittelbaren Nähe. Hierbei wird der Beitrag deutlich, den Bäume zur Verbesserung des Mikroklimas, zur Steigerung der Artenvielfalt sowie zur alltäglichen Naturerfahrung leisten können.
Zum einen wird der Baum dabei als „Objekt der Natur“ verstanden zum anderen sind es Ansätze, bei denen der gesamten Lebenszyklus die Grundlage der Gestaltung darstellt. Im Hinblick auf eine sozial und ökologisch gerechte (Landschafts-)Architektur, gilt es, die Vor- und Nachteile dieser Ansätze zu vergleichen und gleichzeitig die angeführten Argumente kritisch zu prüfen.

Detail einer baubotanischen Verwachsung Foto: TUM/Cira Moro, 2010
Groupe Scolaire, Cornebarrieu Frankreich. Foto: Duncan Lewis Space Architecture, 2014

Baum-Architektur

In diesem dritten Ausstellungsbereich stehen die lebenden Bäume, die unmittelbar für die Konstruktion von Gebäuden herangezogen werden, im Mittelpunkt. Architektur, die aus lebenden Bäumen errichtet wird und durch das Wachstum der Bäume weiter wächst. Entwickeln sich so errichtete Bauwerke in diesem Sinn stetig weiter und ist es vorstellbar, dass diese damit fähig sind, sich selbst zu reparieren? Wie lässt sich Architektur als Ökosystem mit positiven Umweltwirkungen denken? Antworten herauf sucht die Disziplin der Baubotanik, eine Form der (Landschafts-)Architektur, die auf dem Zusammenspiel technischen Zusammenfügens und pflanzlichen Wachsens basiert. Bäume werden dabei miteinander verbunden, bewusst in ihrem Wachstum beeinflusst, und durch andere Bauelementen ergänzt, um Pflanze und Technik zu einer Einheit zusammenzuführen.
2007 wurde Der Begriff der „Baubotanik“ am Institut Grundlagen moderner Architektur und Entwerfen (IGMA) der Universität Stuttgart geprägt. Seit 2017 ist das Forschungsfeld an der Professur für Green Technologies in Landscape Architecture (gtla*) der Technischen Universität München angesiedelt – und steht in enger Kooperation mit dem Office for Living Architecture (OLA). Die interdisziplinäre Forschung und Praxis der Baubotanik baut auf den Wissensgebieten der Botanik, der Ingenieurbiologie, der Arboristik und der Forstwissenschaft auf und verbindet dabei u.a. Erkenntnisse des 1985 von Frei Otto initiierten Sonderforschungsbereichs „Natürliche Konstruktionen“ mit Aspekten der Gartenkultur.
Geht es in der Baubotanik auch darum, die Natur für menschliche Zwecke zu nutzen, so lässt sich das Wachstum von Bäumen dennoch nur bedingt kontrollieren. Etwa ist der Faktor Zeit ein wichtiges Element bei der Entstehung von wachsenden Baum-Architekturen. Die Idee, mit lebenden Bäumen praktikable Bauwerke zu errichten, mutet zuerst einmal durchaus utopisch an, Jahrhunderte alte Beispiele belegen aber, dass dies durchaus möglich ist – und die Ausstellung zeigt einige aktuelle Projekte, die neue Wege für eine nachhaltige Zukunft eröffnen könnten.

Trees, Time, Architecture!
Design in Constant Transformation
Bis 14. September
www.architekturmuseum.de

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