2022 von der Stadt Wien initiiert und bis Juni 2024 an einem temporären Standort im Wiener MuseumsQuartier untergebracht, hat das Foto Arsenal Wien – das neue Ausstellungshaus für internationale Fotografie und Lens Based Media der Stadt Wien – am 21. März 2025 nun in einer adaptierten, einstigen Lagerhalle im Wiener Arsenal im 3. Wiener Gemeindebezirk eine fixe Heimstätte gefunden. Auf rund 1.000 Quadratmetern Fläche werden im Foto Arsenal Wien jährlich bis zu 10 Ausstellungen zu sehen sein, die den Besucher:innen die gesamte Bandbreite des Mediums Fotografie näherbringen möchte. Das Foto Arsenal Wien widmet sich allen Facetten der Fotografie, anhand von Werken international bekannter Fotokünstler:innen ebenso wie mit der Berücksichtigung unentdeckter Positionen aber auch junger Talente.
Aber auch mit einem umfangreichen Vermittlungsangebot möchte man mit Workshops für Kinder, Jugendliche und Erwachsene für das Medium Fotografie begeistern. Eigene Seminarräume und selbst eine analoge Dunkelkammer stehen hierzu zur Verfügung.
Die Eröffnungsausstellung kann sich schon mal sehen lassen: „Magnum. A World of Photography“ gibt Einblicke in die unentdeckten und noch nie offengelegten Strukturen der legendären Fotoagentur Magnum Photos, Erfinderin des modernen Fotojournalismus.

Internationaler Fotojournalismus
Vor allem über Tageszeitungen und Magazine erreichten Fotografien nach dem Zweiten Weltkrieg unsere Wohnzimmer. Die 1947 gegründete Fotoagentur Magnum Photos wurde im internationalen Fotojournalismus tonangebend und vertritt seitdem die Bildrechte ihrer Fotograf:innen. „Wahrscheinlich kennt fast jede Person auf der Welt mindestens ein Foto aus dem Hause Magnum. Wie ein solcher überragender Erfolg möglich ist, erläutern wir in unserer Ausstellung. Dabei kommen auch Schätze aus dem Magnum-Archiv ans Tageslicht, die man bisher nicht öffentlich sehen konnte und in dieser Form auch nicht mehr sehen wird“, so Felix Hoffmann, Kurator der Ausstellung und künstlerischer Leiter des. Foto Arsenal Wien.
Die Arbeitsprozesse der berühmten Fotoagentur stehen im Mittelpunkt der Gruppenausstellung „Magnum. A World of Photography“, die damit die gesellschaftliche Bedeutung der Fotografie als besonders wirkmächtige Kulturtechnik thematisiert. Erstmals sind Teile des Magnum-Archivs zugänglich. Solche Einblicke in das Rohmaterial und in die Entstehung eines „fertigen“ Fotos waren lange unvorstellbar und die Auswahl der Aufnahmen, die Arbeit mit Kontaktbögen und die Fertigung der Abzüge blieben weitgehend vor der Öffentlichkeit verborgen. In der aktuellen Ausstellung, die bis 1. Juni 2025 zu sehen ist, können diese bislang unsichtbaren Prozesse erstmals nachverfolgt werden. Besucher:innen ist es damit möglich, die Entstehung berühmter Fotografien nachvollziehen und den Magnum-Fotograf:innen sozusagen bei ihrer Arbeit über die Schulter zu schauen. Zu sehen sind Arbeiten legendärer Magnum-Mitglieder wie etwa Robert Capa, Eli Reed oder der österreichischen Fotojournalistin Inge Morath, die 1955 als erstes weibliches Mitglied von Magnum aufgenommen worden war.
Mehr als 300 Fotografische Arbeiten und Objekte aus sieben Jahrzehnten der Agentur- und Weltgeschichte zeigt die Ausstellung in chronologischer Reihenfolge, darunter eindrucksvolle Reportagen aus dem Zweiten Weltkrieg, Persönlichkeiten wie Che Guevara, Muhammad Ali und Malcom X, Ereignisse wie das landesweite Spalier an der Zugstrecke nach der Ermordung von Robert F. Kennedy, das Leben in der New Yorker U-Bahn oder Porträts aus dem britischen Königshaus.
Historischen Zeugnisse stehen dabei im Dialog mit zeitgenössischen Perspektiven. Es gelingt ein einzigartiges Panorama der Reportagefotografie, das die transformative Kraft von Bildmedien lebendig werden lässt – von den ikonischen Ereignissen der Vergangenheit bis hin zu den drängenden Fragen der Gegenwart.
Magnum. A World of Photography
Bis 1. Juni 2025
www.fotoarsenalwien.at