Die neue Werbekampagne des MAK – Museum für Angewandte Kunst in Wien setzt auf erheiternde Wortkombinationen, in denen das Museumslogo als Liebesbeweis die Rechtschreibregeln auf den Kopf stellt.
Seit September 2021 also knapp über ein Jahr ist Lilli Hollein nun Direktorin des MAK. Angetreten ist die Designexpertin mit dem Ziel, das Haus vermehrt für die Besucher*innen zu öffnen, Schwellen abzubauen, das allgemeine Interesse für Design zu stärken und das Bewusstsein für dessen Wahrnehmung zu schärfen. Die spritzige Kampagne soll auf die vielen Facetten des Museums neugierig machen, auf seine reiche Sammlung und vielfältigen Inhalte, und begleitet damit den eingeschlagenen Weg zu mehr Präsenz und Diversität.
Eine grundlegende Recherche der beauftragten Kreativprofis von Demner, Merlicek & Bergmann förderte Erstaunliches zutage: Nur 10-15 Prozent der Wiener Bevölkerung seien aktive Kulturnutzer:innen. Diese durchaus erschütternde Realität in einer an Kultur reichen Stadt wie Wien mit rund 1,9 Mio Einwohner*innen befeuerte die Aufgabe, eine neue Kampagne für eine erweiterte Zielgruppe zu entwickeln und bedeutete gleichzeitig, eine besonders spannende Herausforderung meistern zu müssen. Die Werbeslogans sollen helfen, eine publikumswirksame Brücke nach außen zu schlagen und den Wiener*innen die Schwellenangst zu nehmen.
So setzt man in der neuen Werbekampagne auf phantasievolle Wortkombinationen rund um das MAK-Logo, die sich durchaus zu sinnvollen Inhalten zusammenfügen. Den Museumsbesucher*innen wird Mut gemacht, nach Lust und Laune selbst eigene Sätze nach dem neuen Konzept zu bilden, vor allem sind sie eingeladen, das Haus mit dem gewissen Wortwitz auch ohne Scheu zu besuchen, sich darin auf Spurensuche zu begeben, um dessen zahlreiche Objekte aus Kunsthandwerk, Kunst, Design, Grafik, Architektur und Mode vom Mittelalter bis in die Gegenwart zu erkunden.
„Im kreativen Prozess der Gestaltung der Kampagne wurde auf eine niederschwellige, umgangssprachliche Inszenierung gesetzt. Das MAK-Logo mit einem Augenzwinkern in die Botschaften mit einzubauen, erhöht dabei nicht nur die Merkfähigkeit, sondern macht das MAK-Logo selbst zur Ikone“, erläutert Marcello Demner von Demner, Merlicek & Bergmann das neue Konzept. „Alles was das MAK verkörpert wollten wir auf den kleinsten gemeinsamen Nenner bringen. Daraus ergab sich, das Wortspiel anhand des Logos“, ergänzt Demner.
Lilli Hollein ist mit dem Resultat sehr zufrieden: „Eine positive Grundhaltung gegenüber dem Museum und seinen Sammlungsbereichen wird humorvoll transportiert, ohne das durchaus ernsthafte Selbstverständnis des MAK infrage zu stellen.“ Und sie dekliniert im Rahmen der Pressekonferenz gleich selbst das Prinzip der Kampagne. „Ich MAK, was die Agentur DMB daraus gemacht hat“.
Bleibt also zu hoffen, dass eines der originellen Wortspiele in vieler Munde sein mag: „Ich glaub ich MAK öfter ins MAK “. Direktorin Lilli Hollein bestätigt, dass die Kampagne im Haus bereits wirkt und nach außen strahlt. „Idealerweise bringt sie die Menschen von draußen herein“, hofft sie. In Printmedien, auf Plakaten im öffentlichen Raum, online und auf social media Kanälen sollen die Wortspielereien unter die Leute gebracht werden – demnächst auch auf Englisch: „What the MAK is Applied Art?“ – die Antwort hierzu findet man im MAK.