Mit der kreislauffähige Zukunft von Werkstoffen und Materialien befasst sich die Ausstellung „Circular Materials – Rohstoff oder Reststoff?“, die aus einer Kooperation mit der FH Salzburg und der Initiative Salzburg entstand.
Das große Potenzial unserer natürlichen Ressourcen steht hierbei ebenso im Mittelpunkt wie Strategien der biogenen Forschung, aus der Prozesse entwickelt werden, die im Einklang mit der Natur stehen. Im Sinne einer innovativen kreislauffähigen Zukunft sollten Materialien am Ende ihrer Nutzung nicht mehr einer thermischen Verwertung zugeführt oder kostenintensiv auf die Deponie verbracht werden, sondern vielmehr in die Entwicklung wiederverwertbarer Werkstoffe und Produkte einfließen.
Neben Holz als regionale Ressource bieten sich eine ganze Reihe möglicher Roh- und Reststoffe aus der Land- und Forstwirtschaft, wie Stroh, Malve, Rinde, Zellulose, Treber, Extrakt-Stoffe wie Tannin, Lignin, Öle, Wachse, Kasein und Stärke bis hin zu Pilzen, die in großer Menge verfügbar sind. Im Mittelpunkt der hier vorgestellten Baustoffe, stehen nicht Verzicht oder Beschränkung, sondern die Begeisterung für einen Aufbruch in eine lebenswerte Zukunft. Mit der Ausstellung, die in einer Kooperation des Department Design & Green Engineering an der FH Salzburg entstanden ist und im deren Rahmen kreislauffähige Werk- und baustoffe vorgestellt werden, möchte man inspirieren, zum Umdenken motivieren, und aufzeigen, wie möglicherweise auf den aktuellen Klimawandel reagiert werden kann.
Vorträge:
Stefan Kain: „3D-Druck mit biobasierten Materialien – Kreislaufwirtshaft zum Anfassen“.
Donnerstag, 28. November 2024
Der Einsatz biobasierter Kunststoffe, die durch eingebettete Holzfasern verstärkt werden, eröffnet im 3D-Druck neue Möglichkeiten für Leichtbaustrukturen und funktionale Bauteile: Mit diesen Materialien können etwa Komponenten gefertigt werden, die sich dem Umgebungsklima entsprechend verformen und anschließend in ihre ursprüngliche Form zurückkehren, Tannenzapfen, die sich bei trockenem Wetter automatisch öffnen.
Thomas Romm: Reparatur der Zukunft – Kreislaufwirtschaft im Bauen
Donnerstag, 12. Dezember 2024, 18.30 Uhr
Romm ist Experte für Zirkuläres Bauen und Gründer der Genossenschaft BauKarussell. In seinem Vortrag stellt er Projekte aus Forschung, Stadtplanung und der Abwicklung von Großbaustellen vor, die allesamt eines zum Ziel haben: Die Umweltwirksamkeit des Bauens vom Problem zum Teil der Lösung zu machen.
Er ist Ziviltechniker und freier Architekt mit Schwerpunkt auf der Umweltwirksamkeit von Planen und Bauen. Thomas Romm arbeitet an der Konzeption von Stadtquartieren und Großbaustellen, vorwiegend im Wohnbau, wobei Wertschöpfungskonzepte ebenso wie die Vermittlung zukunftsorientierter Alternativen im Bauen im Mittelpunkt stehen.
Alina Meindl: Auf dem richtigen Holzweg in die Zukunft – Kreislauffähige Materialien aus biogenen Reststoffen
Donnerstag, 23. Jänner 2025, 18.30 Uhr
Der Übergang von einem fossil-basierten, linearen Wirtschaftssystem hin zu einer zirkulären Gesellschaft, die erneuerbare Energien und Rohstoffe nutzt, ist einer der großen Transformationsprozesse des 21. Jahrhunderts. Innovative Materialentwicklungen können Rest- und Abfallstoffen aus der Land- und Forstwirtschaft ein zweites Leben geben. Kreislaufwirtschaft, Bioökonomie und regenerative Energiesysteme sind maßgebliche Werkzeuge dieses Wandels. Das Department Design & Green Engineering der FH Salzburg erarbeitet Lösungen für diese Herausforderungen durch die Entwicklung neuer Materialien, zirkulärer Produkte und klimafreundlicher Technologien.
Günther Kain: Simple Smart Buildings am Beispiel der Baumrindendämmung
Donnerstag, 30. Jänner 2025, 18.30 Uhr
Im Rahmen dieses Vortrags werden die Potentiale von Baumrinde für das Bauwesen im Licht der „Simple Smarten Gebäudetechnologie“ ausgelotet.
Simple Smart Buildings ist der Denkansatz, Gebäude durch Nutzung einfacher Prinzipien und Zusammenhänge langlebig und wartungsarm zu gestalten. Das besondere Augenmerk liegt dabei auf der Analyse des historischen Bestands, da das baukulturelle Erbe gewissermaßen eine Positivselektion darstellt. Ein wesentliches Merkmal traditionell errichteter Gebäude ist die Verwendung regional verfügbarer Materialien, der materialgerechte Einsatz und material- sowie arbeitseffiziente konstruktive Lösungen.
Workshops:
Was kann Holz? Workshop für Schulklassen (ab 10 Jahre)
Termine nach Vereinbarung
Mit spannenden Experimenten untersuchen die Schüler:innen den Rohstoff Holz und seine vielfältigen Möglichkeiten. Vermittler: Stefan Kain (FH Salzburg)
3D-Druck mit biobasierten Materialien Workshop für Schulklassen (ab 14 Jahren)
In diesem 3D-Druck Workshop lernen die Schüler:innen den gesamten Lebenszyklus von Produkten kennen und erfahren, wie aus einer Idee ein physisches Objekt und wieder neuer Rohstoff wird. Termine nach Vereinbarung. Vermittler: Felix Prändl
Bis 28. Februar 2025 Architekturhaus Salzburg
www.initiativearchitektur.at