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Michelangelo Buonarotti: Die Erschaffung Adams, ca. 1511, Deckenfresko Sixtinische Kapelle, Vatikan Foto: www.cappellasistinaroma.it

Michelangelo Buonarotti: Die Erschaffung Adams, ca. 1511, Deckenfresko Sixtinische Kapelle, Vatikan Foto: www.cappellasistinaroma.it

in gedanken

Gott, Adam, Michelangelo und der „freie Wille“

Franco VeremondivonFranco Veremondi
15.07.2024

Die Erschaffung Adams (ca. 1511) gilt als großartiges Meisterwerk Michelangelos und ist Teil des Deckenfreskos am Gewölbe der Sixtinischen Kapelle im römischen Vatikan. Warum kommen sich die hier dargestellten und einander entgegengestreckten Hände von Gott Vater (rechts) und Adam (links) zwar sehr nahe, berühren sich aber nicht?

Die Ursache ist altbekannt und zeugt von ausserordentlicher theologischer Spitzfindigkeit. Ein englischsprachiger Post auf der Plattform X (vormals Twitter) griff jüngst das Thema auf und fokussierte auf den Bildausschnitt der Hände und fügte eine strichtlierte Linie hinzu; der allerdings etwas kryptisch formulierte begleitende Text bedarf einer Ergänzung.

Das Michelangelo das Deckenfresko ursprünglich so ausgeführt hatte, dass die Zeigefinger beider Dargestellten, Gott Vater und Adam, sich berührten, wissen wir. Die schraffierte Linie im unteren Bildteil des X-Posts zeichnet diesen originären Entwurf nach.

Das Michelangelo das Deckenfresko ursprünglich so ausgeführt hatte, dass die Zeigefinger beider Dargestellten, Gott Vater und Adam, sich berührten, wissen wir. Die schraffierte Linie im unteren Bildteil des X-Posts zeichnet diesen originären Entwurf nach. Foto: The Knowledge Archivist (@KnowledgaArchiv) auf x.com

Jene geistlichen Würdenträger, die mit der Beaufsichtigung der Ausführung päpstlicher Auftragswerke betraut waren, zeigten sich zwar voll der Bewunderung ob der außerordentlichen Schönheit von Michaelangelos Komposition, dieser “direkte“ Kontakt von Gott und Adam hatte sie jedoch alles andere als erfreut! So entsprach Michealangelo schließlich der theologischen Botschaft, die es zu vermitteln galt, auf brillante Weise, indem er jenen kleinen Abstand zwischen die Zeigefinger einschob, der auch heute zu sehen ist. Und das Werk erschien somit verständlicher und kohärenter.

Es handelt sich um eine minimale Distanz, die von der Nähe des Menschen zu Gott zeugt und doch ihre unterschiedliche Natur voneinander trennt; aber diese Entfernung kann auch auf die Gefahr anspielen, in einen Abgrund zu stürzen – eine Gefahr, der natürlich nicht der Schöpfer ausgeliefert ist. In ihrer Gesamtheit sind Gottes Arm, Hand und Zeigefinger in sichtbarer Muskelanspannung Adam weit entgegen gestreckt, um dieses soeben erschaffene Geschöpf aufzunehmen. Ein Geschöpf, dem Gott den “freien Willen“ verliehen hat: jenen freien Willen zum eigenen Denken und Handeln. Auch der Erste Mensch streckt seinen Arm mit entspannter Geste, wie ein Zeichen des Erwachens, seinem Schöpfer entgegen. Eine Geste, in der ein Ausdruck von Ungewissheit und Zweifel bei der Wahl seiner eigenen Bestimmung mitschwingt, die ihn letztendlich aber zur Suche nach Gott führen sollte.

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